Wissen / Ausbildung / Verhalten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Feuerwehr Turtmann | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Flash-Over | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
(K)ein normaler Einsatz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der nachfolgende Einsatzbericht soll Feuerwehr-Führungskräfte, Atemschutzgeräteträger, aber auch jeden Feuerwehrdienstleistenden ansprechen. Er soll aufzeigen, wie schnell aus einem „ganz normalen“ Feuerwehreinsatz ein „lebensgefährlicher“ Einsatz werden kann. Der Bericht soll eine Warnung sein im Einsatz stets vorsichtig und wachsam zu sein, damit mögliche Gefahren rechtzeitig erkannt werden und „Leib und Leben“ des Feuerwehrmanns unversehrt bleiben.
Einfamilienhaus "Saragosa" in Turtmann Alarmierung: Am Freitag, 27.02.04 um 15.04 Uhr wird die Feuerwehr Turtmann mit „Alarmstufe gelb“ alarmiert. Meldung: Rauchentwicklung im Keller, des Einfamilienhauses "Saragosa". Um 15.08 rückt das Ersteinsatzfahrzeug aus. Lage: Rauch aus einer unterkellerten
Doppelgarage, dieser leichte, graue, helle Rauch steigt aus den
Kellerschächten bzw. –fenstern auf. Der Hauseigentümer teilt mit,
dass sich keine Personen im Kellerbereich befinden. Im
Heizungsraum soll ein kleiner Teil einer Isolierung zwischen den
Wasser-Pufferspeichern, hinter einer Holzverschalung, brennen. Einsatzablauf:
Zwei Mann des Ersteinsatzfahrzeuges rüsten sich mit Atemschutzgeräten (Trupp 1) aus; die Schnellangriffleitung wird bis zur Einfahrt des Brandobjekts verlegt. Dann weitere Lageerkundung: Der Trupp 1 geht mit der
Schnellangriffleitung über einen Kellerschacht im Garagenboden
(zum Brennholzabwerfen) vor. Um 15.16 Uhr ist der Atemschutzzug
komplett auf dem Schadenplatz, es rüstet sich der Trupp 2 und der
Trupp 3 (Sicherungstrupp) aus. Der Sammelplatz wird ca. 20m östlich von
der Einsatzleitung eingerichtet: Meldung vom Atemschutztrupp 1: „Hinter
einer Holzverschalung starke Rauchentwicklung, aber kein offenes
Feuer zu sehen. Stellenweise glimmt Isoliermaterial.“
Atemschutztrupp 1 entfernt mit einer Brechstange die
Holzverschalung und löscht die Glutnester ab. Aufgrund der unübersichtlichen Lage und weil wegen des immer stärker werdenden Rauches mit einem erhöhten Bedarf an Feuerwehrmännern zu rechnen ist , entscheidet die Einsatzleitung auf „Alarmstufe rot“ (Total 30 Mann) zu erhöhen, sowie ein Rettungswagen anzufordern. Die Alarmierung erfolgt via Feuerwehrfunk um 15.27 Uhr zur Einsatzzentrale der Polizei-Sitten. Um 15.41 Uhr trifft ein Notarzt mit einer Rettungs- und Krankenwagenbesatzung auf dem Schadenplatz ein.
Nur ihrer kompletten Schutzausrüstung
(Überjacke, Nomex-Haube usw.) und der richtigen Entscheidung, sich
unverzüglich und schnell aus dem Keller zurückzuziehen ist es zu
verdanken, dass keiner der eingesetzten Feuerwehrkameraden
ernstlich verletzt wird. Einer der eingesetzten Atemschutzträger,
beschreibt den Einsatz: Am 27.02.2004 wurde ich
und meine Kameraden der Feuerwehr Turtmann um ca. 15:00 Uhr zu
einem Kellerbrand im Einfamilienhaus "Saragosa" in Turtmann mit
der „Alarmstufe gelb“ alarmiert. Ich möchte die, an diesem Tag
erlebten Ereignisse schildern, die mich seither immer wieder
beschäftigen. Ich war nicht weit vom
Feuerwehrlokal bei der Arbeit beschäftigt, als das „Telefon“ ging
und ich mich sofort zu Fuß in Richtung Feuerwehrlokal auf den Weg
machte. Ich traf als Erster im Lokal ein und hörte auf dem
Funkgerät des Ersteinsatzfahrzeuges schon die Einsatzmeldung
„Rauchentwicklung im Keller ...“ . Schon in diesem Moment war mir
klar, dass ich als einer der Ersten mit dem Ersteinsatzfahrzeug
als Atemschutzträger-Träger eingesetzt werden würde. Wir besetzten das
Ersteinsatzfahrzeug und auf der Anfahrt rüsteten wir uns als
erster Trupp mit Atemschutz-Masken und Nomex-Haube aus. Am
Einsatzort angetroffen, legten wir unsere Atemschutz-Geräte an und
begaben uns zur Garage, an dessen Seitenwand ein größerer Schacht
in den Keller führte. Eine Brechstange hatten wir mitgenommen, da
uns der Hauseigentümer mitteilte, dass es hinter einer
Holzverschalung rauchte und diese entfernt werden müsse, um an den
Brandherd zu gelangen. Des weiteren hatten wir trotz der
Helmlampen noch eine Handlampe mitgeführt. Die Kommunikation mit der
Außenwelt ist in der nachfolgend beschriebenen Situation das „A
und O.“ Es erleichtert das Arbeiten als erster Trupp wesentlich,
vor allem was die Situation und das benötigte Material betrifft.
Auch die Einsatzleitung wird mit regelmäßigen Rückmeldungen besser
über das weitere Vorgehen Informiert. Die bereitgestellte
Schnellangriffleitung ließen wir in den besagten Schacht hinunter
und begaben uns mittels einer Leiter, die bereits dort aufgestellt
war, in den Keller. Im Gang war ein kleiner Lüfter vom
Hausbesitzer aufgestellt worden um den bereits entstandenen
Brandrauch abzuführen. Die Sicht war zu diesem
Zeitpunkt gut und machte eine aufrechte Vorgehensweise unter
Mitnahme der Schnellangriffleitung möglich. Wir gingen bis zu der
besagten Holzverkleidung in dem betroffenen Raum. Dort angekommen
sah ich an der Decke eine Verkleidung, aus der gräulicher Rauch
austrat. Eine offene Flamme war nicht zu sehen. Zu diesem Zeitraum
war uns nicht bekannt, was sich hinter dieser Verkleidung befand.
Ich kann mich erinnern, dass mein Kamerad etwas von einer Sauna
sagte, aber sich wohl auch nicht sicher war. Ein
Lichtschachtfenster war bereits geöffnet, aus dem der Rauch
entweichen konnte. Die Sicht in diesem Raum war relativ gut und
ich machte mich, unter Schutz meines Kameraden der das Strahlrohr
bediente, mit der Brechstange daran die ersten Holzbretter von der
Seite des Kellerschachtes her, zu entfernen. Dies erwies sich als
relativ mühevoll, da es sich um Nut- und Federbretter handelte,
die an Holzleisten an der Decke und am Boden mit Holzschrauben
befestigt waren. Des weiteren war es relativ eng. Ich kann mich auch noch
an zwei Thermostate erinnern, die in der Verschalung waren. Ich
hatte sie herausgezogen und am Schacht abgelegt, um sie nicht zu
beschädigen. Schon nach Entfernen der ersten Bretter verdichtete
sich der Rauch. Die entfernten Bretter warf ich durch den
Lichtschacht nach draußen und wir sahen das es sich um eine
„Isolierung“ aus Schaumstoff handelte, die aber – bis auf einige
verkohlte Stellen - unversehrt zu sein schien. Die ersten, rot
schimmernden Glutnester, begleitet von kleinen Flammen, machten
sich am Boden bemerkbar. Mit dem bereitgestellten
Schnellangriff-Rohr spritzten wir unter die Isolierung am Boden,
in der Hoffnung damit erste Löscherfolge verzeichnen zu können. Im
selben Moment jedoch, schossen über uns Flammen hinter dieser
Deckenisolierung heraus. Auf den Knien traten wir den Rückzug an,
versuchten aber gleichzeitig diese Flammen an der Decke mit Wasser
zu bekämpften. Es wurde zum ersten mal richtig warm um uns herum
und der Rauch verdichtete sich zusehend. Ab diesem Zeitpunkt hatte
ich ein ungutes Gefühl. Man sieht vom Brandherd so gut wie gar
nichts, aber beim Versuch etwas abzulöschen, treten Stichflammen
hervor. Was erwartet uns noch und wie sieht es hinter der Holzwand
weiter aus. Die Situation beruhigte sich schnell wieder, aber die
Sicht war durch den nun aufgetretenen Rauch sehr schlecht
geworden. Wieder vorgerückt
bemerkte ich das sich geschlossene Kellerfenster, was ich sofort
wieder öffnete und mit einem Keil sicherte. Der entstandene Rauch
konnte nun wieder abziehen und die Sicht verbesserte sich wieder.
Wir machten uns daran die ersten Teile dieser
Schaumstoffverkleidung zu entfernen und gleichzeitig abzulöschen.
Die Schaumstoffteile „entsorgten“ wir durch den Kellerschacht. Das
war alles andere als einfach, denn niemand konnte die Teile am
Fenster entgegennehmen - wegen des starken Rauches, der aus dem
Schacht quoll. Wir entfernten weitere
Bretter, um an den Brandherd zu kommen, der wieder nicht wirklich
ersichtlich war. Wieder bot sich selbe Situation: Am Boden waren
Flammen zu sehen, die ich diesmal versuchte zu löschen, da wir uns
abgewechselt hatten. Wieder schossen über uns, an der Decke
Flammen hinter der Isolierung hervor, die wir ablöschten
beziehungsweise kühlten. Ein zweiter Trupp war inzwischen
eingetroffen und die Sicht war wiederum sehr schlecht geworden. An
einem elektrischen Schalter in der Holzverkleidung angekommen,
entschlossen wir uns, von der anderen Seite die ersten Bretter zu
entfernen. An der Seite sah ich es bereits Rot schimmern und wies
meinen Kameraden darauf hin. Dieser wies den zweiten Trupp an,
eine Kettensäge zu holen, damit wir die Holzverkleidung schnell
entfernen konnten, um an den eigentlichen Brandherd, der wohl
tiefer lag, zu gelangen. Die Sicht verbesserte sich wieder etwas
und ich hatte einmal kurz Zeit, um an die Decke zu blicken. Für
mich sah diese aus, als wäre sie schwarz verrußt, was sich aber
als eine schwarze Schicht Brandrauch herausstellte. Ich streckte
meine Hand nach oben, um zu sehen ob es dort heiß war. Dem war
nicht so, was mich wieder etwas beruhigte. Man konnte diesen Rauch
mit der Hand verwirbeln, aber er legte sich dann wieder an der
Decke ab. Da unser Luftvorrat nicht mehr ausreichend war machten wir uns zum Rückzug bereit und gingen zurück in den Gang um den nachfolgenden Trupp einzuweisen. Ich kann mich nicht mehr an jedes Detail erinnern, aber ich versuche den weiteren Ablauf so gut es geht zu beschreiben. Beim Verlassen in
Richtung des Schachtes, aus dem wir eingestiegen waren - die Sicht
war hier noch relativ gut - kam mir der zweite Trupp entgegen.
Mein Truppführer war zu diesem Zeitpunkt immer in meiner Nähe. Am
Eingang zu diesem Schacht wartete ich auf meinen aufschließenden
Kameraden um dann gemeinsam den Schacht zu verlassen. Der zweite
Trupp war in der Zwischenzeit wohl in den Raum vorgedrungen, als
ich vom Truppführer dieses zweiten Trupps nur noch „ Raus, raus,
raus,...“ rufen hörte. Die Sicht war dort „so gut wie null“ und es
drang hinter mir (vom der Brandstelle her) dichter tiefschwarzer
Rauch nach. Der zweite Trupp ist wohl an mir vorbei und in
Richtung Schacht um ins Freie zu gelangen. Mein Kamerad wollte nur
noch schnell das Strahlrohr schließen, das in der Eile noch offen
war. Mein Schreien, dass dies doch egal sei und wir hier raus
müssen, hörte er nicht. Dann wurde es auf einen Schlag völlig
dunkel um mich herum und ich ging in die Knie. Innerhalb von
Bruchteilen einer Sekunde wurde es so schlagartig heiß, dass ich
an meinen Kopf durch die Nomexhaube die Hitze spürte. Ich war in diesem Moment
völlig orientierungslos am Boden kauernd und wusste nicht, wie es
meinen Kameraden ging. Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich in
diesem Moment gefühlt habe. Einerseits hatte ich wirkliche Angst –
um mich und meine Gesundheit, gleichzeitig wusste ich, dass so gut
wie kein Restdruck mehr in meiner Atemschutz-Flasche war und
andererseits sorgte ich mich um meinen Kameraden, der ja noch da
drinnen sein musste. Die Situation war für mich völlig
unüberschaubar. Ich rief nur noch den Namen meines Kameraden und
fuchtelte mit meiner Handlampe, die mir vom ersten Trupp
überlassen wurde, herum - in der Hoffnung das diese gesehen wird.
Ich selbst konnte das Licht dieser Lampe kaum wahrnehmen, so
stockdunkel war der dichte Rauch. Nichts - niemand kam - keine
Antwort!!. Ich weiß nicht, wie ich
es geschafft habe, aber ich kroch tastend zu der Leiter am
Schacht, die ich auch erreichte. Ob ich mich am Schlauch
orientiert habe, kann ich nicht mehr sagen. Der Lichteinfall durch
das große geöffnete Garagentor und dem offenen Schacht waren
gleich Null. Ich erinnere mich daran, dass ich mich fragte, wie es
sein kann, das es selbst am Ausstieg so extrem dunkel sein konnte,
wo doch alles offen war? Ich nahm den völlig
verdreckten Helm und die Maske ab, als mich jemand packte und mich
weiter weg vom Brandrauch, der mir im Hals kratzte, brachte. Da
war dann nur noch die nächste Frage die mich beunruhigte. Wo war
der Trupp 2 . Einer der Kameraden beruhigte mich damit, dass er
bereits sein Gerät einsatzklar mache. Wir wurden zum Notarzt
gebracht, der unsere Personalien aufnahm und unseren
Sauerstoffgehalt im Blut überprüfte. Wir bekamen noch ein Spray
zum Inhalieren und machten uns daran die Gerätschaften wieder
einsatzklar zu machen. Für mich war das der
erste Einsatz dieser Art und um eines bin ich sehr froh: Erstens
um die neuen Einsatzanzüge und zweitens um die Nomex-Haube, die
ich auf hatte. Denn es wurde wirklich sehr heiß um die Ohren.
Nicht daran zu denken, was ohne diese entsprechende „persönliche
Schutzausrüstung“ hätte passieren können. Fehler sind mir bei
unserem Vorgehen nicht bewusst. Wir haben unser Bestes getan, um
die Schwere des Einsatzes zu vermindern. Dies ist uns leider nicht
gelungen, was mir aber nicht so sehr Gedanken macht, da ich mir
keiner wirklichen Fehler bewusst bin. Vielmehr sind es die
Eindrücke, die ich bei diesem Einsatz miterlebt und gefühlt habe,
sowohl physisch, als auch psychisch. Man kann solche Brände
oder vielleicht besser Schwelbrände nicht wirklich üben, da jede
Situation eine andere Vorgehensweise benötigt. In diesem Fall
kamen wohl einige verschiedene Dinge zum Tragen, die zu dem
beschriebenen Ausgang geführt haben. Ich werde mir mit
Sicherheit beim nächsten Einsatz als Atemschutzträger meine
Gedanken machen. Aber ich bin mir sicher, auch da wieder mein
Bestes zu geben, und aus dem Erlebten zu lernen. Nach der Durchzündung und der
einhergehenden starken Rauchentwicklung ist kein Innenangriff mehr
möglich. Die Einsatzleitung entscheidet sich für das Fluten des
Kellerraumes mit Mittelschaum. um 15.47 Uhr wird begonnen der Kellerraum
mit Mittelschaum zu überfluten. Erst nach dem kompletten Fluten des
Raumes mit Schaum ist ein Löscherfolg zu erkennen. Um 16.53 Uhr
„Feuer aus, Wasser halt !“ Von ca. 17.00 Uhr bis 18.00 Uhr ist die
Feuerwehr Turtmann damit beschäftigt, den Kellerbereich mit einer
Schmutzwasserpumpe und zwei Tauchpumpen auszupumpen. Der
Wasserschaden kann auf ein Minimum beschränkt werden. Einsatzende um ca. 19.45 Uhr. Zusammenfassung: Neben den eingesetzten 28 Mann der
Feuerwehr Turtmann waren ein Notarzt mit Rettungs- und
Krankenwagenbesatzungen im Einsatz. Zwei Feuerwehrmänner und vier weitere
Personen wurden leicht verletzt (Rauchvergiftung). Die Verletzten
wurden vor Ort ambulant versorgt (Inhalationsspray). Eine
stationäre Aufnahme in eine Klinik war nicht erforderlich. Atemschutz-Kräfte: Drei Trupps im Einsatz
sowie ein Trupp auf Bereitschaft Schlussbemerkung: Wie bereits erwähnt ist es nur der guten
Ausbildung (frühe Erkennung des Flash-Over) und der Tatsache, dass
alle Atemschutzgeräteträger ihre komplette Schutzausrüstung
(Überjacke, Hitzeschutzhaube..) trugen zu verdanken, dass keiner
der Atemschutzgeräteträger verletzt wurde. Mit diesem
Einsatzbericht will ich alle Feuerwehrkameraden „aufrütteln“. Der aufgezeigte Einsatz hat allen
eingesetzten Einsatzkräften drastisch vor Augen geführt, wie
gefährlich der alltägliche Feuerwehrdienst werden kann. Die
Tatsache, dass die Freiwilligen in den Feuerwehren zu jeder Tages-
und Nachtzeit und bei jedem Einsatz ihr Leben für andere Menschen
riskieren, ist viel zu wenig bekannt bzw. findet leider nicht die
Anerkennung, die dafür notwendig, wünschenswert und angebracht
wäre. Wenn es entsprechend honoriert werden würde, dass freiwillig Dienstleistende in ihrer Freizeit ihr Leben riskieren, um anderen Menschen zu helfen, dann dürfte es eigentlich nicht vorkommen, dass lang und breit debattiert wird, wenn Feuerwehren die Anschaffung von dringend benötigen Ausrüstungen beantragen. Und es kommt sogar vor, dass die Anschaffung dieser oft lebensschützenden Ausrüstungen in Frage gestellt wird...! Die Feuerwehrkameraden brauchen die Ausrüstung nicht, weil sie sich gerne mit teurem und modernem Gerät „schmücken“ wollen, sondern um in Not geratenen Mitmenschen effektiv helfen zu können, ohne dabei ihre Gesundheit auf das Spiel zu setzen. Dieser Bericht ist frei erfunden, soll aber Feuerwehr-Führungskräfte, Atemschutzgeräteträger, aber auch jeden Feuerwehrdienstleistenden ansprechen. Er soll aufzeigen, wie schnell aus einem „ganz normalen“ Feuerwehreinsatz ein „lebensgefährlicher“ Einsatz werden kann. Der Bericht soll eine Warnung sein im Einsatz stets vorsichtig und wachsam zu sein, damit mögliche Gefahren rechtzeitig erkannt werden und „Leib und Leben“ des Feuerwehrmanns unversehrt bleiben.
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Im April 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Ausbildung | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ohne Training kann die Aufgabe nicht gelöst werden.
Ausbildung soweit das Auge sieht. Beübt werden muss der Atemschutzeinsatz, sechs mal im Jahr in 2 Stunden Übungen. Wichtig ist dass die Feuerwehr-Führungskräfte (Kader) atemschutztauglich sind, oder an den Atemschutzübungen regelmässig teilnehmen, konkret die Übungen mitverfolgen. Ausbildung erfolgt: In ersten Hilfeleistungen; an Geräten für Rettungen von Menschen, Tieren, Liegenschaften und Mobiliar; Löschdienst; in technischen Hilfeleistungen wie Ölwehr, Chemiewehr, Elektrokenntnisse usw.; Liftrettungen; Ersteinsatzwagenkenntnis; Motorspritzen Typ 1 & 2 Kenntnis; verkehrstechnischen Übungen und besonderen Ereignissen wie Transportunfälle, Überschwemmungen, Erdrutsche, Erdbeben und Zugentgleisungen. Unsere verfügbaren Mittel sind immer einsatzbereit, d.h. Ausbildung auch in Geräte-, Apparate- und Motorentechnik ist notwendig, damit die organisierte Wartung überhaupt gewährleistet ist. Dorf- und Gebäudekenntnis ist für Feuerwehr-Führungskräfte sehr wichtig, daher erstellen sie Einsatzpläne von bestehenden Gebäuden und ihren eventuellen Gefahren. Dasselbe gilt auch für Pläne der Hydrantenstandorte und sonstigen Wasserbezugsorte. An Angehörige der Feuerwehr (AdF) der heutigen Zeit werden hohe Ansprüche gestellt, die nur mit guter Ausbildung erfüllt werden können. Von solchen Kenntnissen profitiert unsere Gemeinde ca. 25-mal im Jahr. Wer meint für den Ernstfall ausgebildet zu sein, ist dies auch ?
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Im Mai 2004 (Überarbeitet April 2007) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Taktik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Eigene Sicherheit | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die eigene Sicherheit gilt als wichtiges
Element. Immer zu Beginn des Einsatzes, aber auch während des laufenden Einsatzes, gilt es die Sicherheit der Einsatzkräfte sicher zu stellen. Unsere erste Einsatzaktion gemäss Taktikzylinder bildet die Überprüfung und Sicherstellung der eigenen Sicherheit. Das Ziel der eigenen Sicherheit ist, die Einsatzkräfte vor Gefahren und Unfällen zu schützen. Damit diese Aufgabe sicher gestellt wird, sind folgende Vorkehrungen zu treffe:
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Retten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der oberste Ring des Zylinders steht für
Retten. Wir müssen uns zwingend die Frage stellen, ob Menschen oder Tiere zu retten sind. Können wir diese Fragestellung mit ja beantworten, entsprechen die folgenden Einsatzbefehle dieser Aufgabenstellung. Als oberste Einsatzpriorität gilt für uns nach wie vor Retten. Wir machen es uns zur Pflicht, wo immer möglich Menschen und Tiere vor Schaden zu bewahren. Dabei beachten wir das Einhalten der Priorität, zuerst Mensch, dann Tier. Müssen wir Menschen retten, heisst das für uns: Alle für die Rettungen benötigten Rettungsgeräte, alle möglichen personellen, wie auch materiellen Mittel werden für diese Aktionen eingesetzt. Es werden keine anderen Aufgaben erfüllt, bis die Rettungen eingeleitet und die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt sind.
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Halten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der zweite Ring des Zylinders steht für
Halten. Wir müssen uns zwingend die Frage stellen, ob es Elemente der Umwelt oder ob es Sachwerte zu halten gilt, respektive zu schützen sind. Können wir diese Fragestellung mit ja beantworten, entsprechen die folgenden Einsatzbefehle dieser Aufgabenstellung Wir unterscheiden zwischen Halten der
Umwelt und Halten von Sachwerten. Ist bei einem Ereignis die Umwelt gefährdet,
ist es unsere Pflicht und Aufgabe möglichen Schaden abzuwenden. Bei einer
Beurteilung gehen wir immer von dem aus, was noch nicht vom Ereignis
betroffen ist. Was noch keinen Schaden genommen hat, ist zu sichern und zu
halten. Mögliche Interventionen sind dabei: Eindämmen; Niederschlagen und
Auffangen.
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Beheben | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der dritte und letzte Ring des Zylinders
steht für Beheben. Wir müssen uns zwingend die Frage stellen, ob es Elemente zum beheben gibt, dabei wenden wir die folgende Prioritätsfolge an:
Können wir diese Fragestellung mit ja beantworten, entsprechen die folgenden Einsatzbefehle dieser Aufgabenstellung und zwar nach entsprechenden Prioritäten. Wir unterscheiden drei Kategorien: Löschen, Entsorgen und Räumen. Löschen soll uns ermöglichen, ohne Halteaufgaben Feuer, Brandherde und Glutnester zu löschen. Der Entsorgung von kontaminierten Stoffen ist Beachtung zu schenken. Involvierte Baumaterialien, Baustoffe, Überreste von involviertem Havariegut sowie selbst Löschwasser bedarf der richtigen Entsorgung. Die Entscheidung was, wo und wie entsorgt werden kann wird in den meisten Fällen unter Einbezug der entsprechenden Fachinstanz getroffen.Unter Räumen verstehen wir das Aufräumen der Ereignisstelle, so dass keine weiteren Folgeschäden entstehen können.
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Was - Wo - Womit | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die dynamische Abfolge ergibt sich
daraus, dass der Zylinder immer von oben nach unten abgearbeitet werden
muss. Die Befehlsgebung basiert dabei auf den Worten:
WAS - WO - WOMIT Auf Grund der laufenden Veränderungen während eines Einsatzes ist es zwingend, die Aktionen immer wieder im Zylinder zuzuordnen.Aufgrund der zugeordneten Dringlichkeiten kann die Abarbeitung jederzeit wieder ganz oben beginnen.
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Im Juni 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Hochdruckpumpe Minimax HDL 250 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der Ersteinsatz ist entscheidend, daher
ist die 100% Handhabung unserer Hochdruckpumpe HDL 250 auf dem Ersteinsatzwagen
für jeden Adf Pflicht.
Anlassen:
Einsatz der Schnellangriffpistole:
Tanknachfüllen:
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Im Juni 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Atemschutzsünden | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Diese Bilder sollen auf Fehler hinweisen die bei Atemschutzeinsätzen gemacht werden. Diese Fotos wollen wir zu Ausbildungszwecken zur Verfügung stellen. Denn es heißt ja schließlich: Aus Fehlern lernt man! (Bilder nicht v. der FW-Turtmann) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Im August 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Funk
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Die wichtigen Funkkanäle der Feuerwehr Turtmanntal (rot).
Leitfaden zum Einsatz von Funkgeräten.
Die Handhabung des Akkus
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Im August 2004 (Überarbeitet Juni 2007) (Überarbeitet Juni 2011) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Blaulicht und Wechselklanghorn:
Die besonderen Warnsignale;
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Im Oktober 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Im Oktober 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Feuerwehrgeschichte Ein guter Film wenn da die Werbung nicht wäre ! Die erste bekannte, organisierte „Feuerwehr” geht
auf den römischen Kaiser Augustus zurück, der 24 v. Chr. eine entsprechende
Wache aufstellte. Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand der Feuerwehren vom
antiken Rom bis zum Beginn der Neuzeit war der Eimer, der von Hand zu Hand
gereicht wurde, um Wasser an den Brandherd zu bringen. Ein weiteres Werkzeug
zur Brandbekämpfung war die Axt, mit der man brennbare Materialien entfernte
und Öffnungen schuf, durch die Hitze und Rauch aus brennenden Gebäuden
abziehen konnten. Bei großen Bränden wurden lange Haken mit Seilen
verwendet, um Gebäude niederzureißen und so Feuerschneisen zu schaffen. Nach
dem großen Brand von London 1666 gründeten Versicherungsgesellschaften
Feuerwehren. Die Regierung beteiligte sich erst 1865 daran, als diese
Feuerwehren zur Londoner Stadtfeuerwehr (London’s Metropolitan Fire Brigade)
wurden. Die ersten modernen Standards für den Betrieb einer Feuerwehr wurden
erstmals 1830 in Schottland ausgearbeitet.
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Im Oktober 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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So funktionieren unsere
Brandmeldeanlagen
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Im November 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Brandgefahren in der Advents- und Weihnachtszeit
Damit Sie oder Ihr Hab und Gut nicht zu Schaden kommen, beachten Sie bitte nachfolgende Tipps: •
Bewahren Sie Streichhölzer, Feuerzeuge etc. an Stellen auf, die für Kinder
unzugänglich sind und lassen Sie ein Kind niemals unbeaufsichtigt mit einer
brennenden Kerze allein. Sollte trotz aller Vorsicht doch einmal etwas passieren und beispielsweise ein Adventskranz in Brand geraten, zögern Sie nicht, den Notruf 118 zu wählen. Denn allzu leicht kann aus einem kleinen Feuer in der Wohnung ein großes werden. 0 |
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Im Dezember 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Jahreswechsel mit Feuerwerk
Beachten Sie für einen sicheren
Jahreswechsel bitte folgende Hinweise: Wenn sich trotz aller Vorsicht doch einmal ein Unfall oder Brand ereignen sollte, zögern Sie nicht, umgehend Hilfe über den Notruf 118 anzufordern.
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Im Dezember 2004 | |
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Der Einsatz von Feuerlöschern
AllgemeinesDie Feuerlöscher sind Teil des vorbeugenden Brandschutzes. Richtig eingesetzte Feuerlöscher können Leben retten und entstehende Feuer schon im Keim ersticken. Deshalb sollte jeder mit einem Feuerlöscher umgehen können, hier finden Sie einige Informationen zum Einsatzgebiet und Handhabung der Feuerlöscher. Diese Ausführungen soll Ihnen Sinn und Zweck von Feuerlöschern näher bringen. Nach unseren Erfahrungen kann der frühzeitige Einsatz von Feuerlöschern Leben retten und Sachschäden verringern. Feuerlöscher dienen zur wirksamen Bekämpfung von Entstehungsbränden. Jeder Feuerlöscher ist ohne besondere Kenntnisse zu bedienen. Auf dem Feuerlöscher sind Piktogramme für die Eignung der verschiedenen Brandklassen aufgedruckt. Machen Sie sich von Zeit zu Zeit mit der Bedienung Ihres Feuerlöschers vertraut. Eine Bedienungsanleitung ist auf allen Feuerlöschern angebracht. Trotz allem gilt aber: Bei Ausbruch eines Feuers unbedingt zuerst die Feuerwehr rufen, Hilfsmaßnahmen einleiten und unter Beachtung des Selbstschutzes einen Selbstlöschversuch starten. Einteilung der Brandklassen
Eignung der Löschertypen für verschiedene Brandklassen
Einsatztaktik für den Gebrauch von Feuerlöschern
Hinweisschilder für FeuerlöscherFeuerlöscher sind an leicht zugänglichen Stellen aufzustellen und diese durch gut sichtbare Hinweisschilder zu kennzeichnen. In größeren Gebäuden, z.B. Gasthäusern, Versammlungsräumen, Kindergärten, Schulen, Betriebsstätten etc., ist dies zwingend vorgeschrieben.
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Im Dezember 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Dreifacher BrandschutzAllgemeinesEs hat sich gezeigt, dass die Brandbekämpfung bei der heutigen Vielfalt brennbarer Stoffe nicht mehr nur mit einem Löschmittel durchgesetzt werden kann, sondern in der modernen Einsatztaktik grundsätzlich die drei Hauptlöschmittel Wasser - Schaum - Pulver zur Verfügung stehen müssen, die je nach den Erfordernissen einzeln oder kombiniert eingesetzt werden können. Der Einsatztaktik entsprechend wird in den dreifachen Brandschutz oder den dreifachen Löschangriff unterschieden.
Dreifacher BrandschutzDer dreifache Brandschutz wird vorsorglich aufgebaut, damit bei einer allfälligen Zündung sofort interveniert werden kann. Die drei Löschmittel gelangen wie folgt zum Einsatz:
1.
Pulver:
2.
Schaum:
3.
Wasser:
Dreifacher LöschangriffBei einem Ereignis mit Brand wird der dreifache Löschangriff aufgebaut. Primär soll damit eine weitere Eskalation des Ereignisses verhindert und schliesslich gelöscht werden. ( Ausnahme: Kontrolliertes Ausbrennenlassen. ). Die Löschmittel gelangen wie folgt zur Anwendung:
1.
Wasser:
2.
Schaum:
3.
Pulver: Die Bekämpfung eines Flüssigkeitsbrandes ist erst beendet, wenn: - die nötigen Rettungen ausgeführt sind - der Brand gelöscht ist - die Rückzündung verunmöglicht ist, indem unter den Flammpunkt abgekühlt worden ist und die Bildung zündbarer Dämpfe verhindert wird.
Dreifacher Löschangriff / Brandschutz mit leichten / schweren MittelnDen eingesetzten Mitteln entsprechend wird zwischen leicht und schwer unterschieden.
Dreifacher Löschangriff / Brandschutz mit leichten MittelnWird bei einem kleinen Ereignis wie z.B. ein PW Brand ab einem TLF eine Leitung Wasser, eine Leitung Schaum und Pulverlöscher eingesetzt, so spricht man von einem Löschangriff mit leichten Mitteln.
Bei einem Brand z. B. eines Tanklastwagens in einer Abfüllstation reichen leichte Mittel bei weitem nicht aus. Hier werden mehrere TLF zur Wasser- und Schaumabgabe sowie das Pulverlöschfahrzeug zur Pulverabgabe, somit schwere Mittel eingesetzt.
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Im Januar 2005 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Chemieausbildung
Explosion: · Sprengstoff Brand: · Verbrennung Giftigkeit: · Blut Einwirkung erfolgt über: · Atemwege Radioaktivität: · Atemwege Verätzung: · Reizung von Schleimhäuten
Was sind gefährdete Güter ? Alle Güter, die durch ihre Eigenschaften eine direkte oder indirekte Gefahr darstellen, werden als Gefahrgüter klassifiziert. Sie sind beim Transport besonders zu kennzeichnen und unterliegen speziellen Gesetzen, die den Transport gefährdeter Güter regeln (GGV(S) = Gefahrenstoffverordnung (Strasse)). Durch welche Unterschiede zeichnen sich gefährdete Güter aus ? Die Güter werden in verschiedene Gefahrenklasse eingeteilt, die ebenfalls durch die GGVS geregelt werden. Es gibt insgesamt 9 Hauptgruppen : 1. Explosive Stoffe und Gegenstände
Zu diesen 9 Hauptgruppen gibt es noch Untergruppen, die die Stoffe speziell auszeichnen : 4.1 Entzündbare feste Stoffe Für alle brennbaren Flüssigkeiten gibt es eine gesonderte Verordnung, die VbF (Verordnung brennbarer Flüssigkeiten). Diese Verordnung befasst sich mit dem Transport, Lagerung und Abfüllung brennbarer Flüssigkeiten. Die Flüssigkeiten werden hierbei in zwei Hauptgruppen unterteilt : A - mit Wasser nicht mischbar Klasse A wird noch einmal unterteilt : A I Flammpunkt unter 21 °C Was bedeuten die Bezeichnungen auf den Fahrzeugen ? - In der oberen Hälfte der Gefahrentafel steht die
Gefahren-Nummer, die die Gefahr des transportierten Stoffes charakterisiert.
Bedeutung der Gefahren-Nummern : 2 tiefgekühltes Gas Die Verdoppelung der Ziffer weist auf eine Zunahme der entsprechenden Gefahr hin !!!! Welche Massnahmen muss die Feuerwehr treffen, wenn es sich um einen Gefahrgutunfall handelt ?
- Art des Schadstoffes feststellen
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Im Februar 2005 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Motorspritze Typ 2
Allgemein Typ ZS-Anhänger mit Motorspritze Typ
2 Motorspritze mit 1.6 l Hubraum
und 44 PS Abmessungen
Gesamtgewicht 750 kg (inkl. MS von 240 kg)
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Im März 2005 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Es hat gebrannt - Was ist zu tun?
Allgemeine Hinweise:
Sichern Sie Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus beim Verlassen gegen unbefugten Zutritt! |
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Im April 2005 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der Siedepunkt von Frittierfett liegt über 100°C. Die meisten Brände entstehen durch Überhitzung des Fettes.
Bei Fondues, Raclettes u.a. werden die Öfchen mit Spiritus (Flammpunkt unter 21°C) betrieben. Der Umgang mit dieser leichtentzündlichen Flüssigkeiten erfordert besondere Vorsicht. Niemals in noch heisse, ausgebrannte Behälter Brennstoff nachgiessen. Für alle Fälle immer ein angefeuchtetes Handtuch oder Küchentuch zum Ersticken der Flamme bereithalten. Niemals Benzin, Feuerzeugbenzin o.ä. verwenden. - Explosionsgefahr Löschmittel (z.B. Löschdecken, Feuerlöscher) griffbereit halten.
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Im April 2005 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gute Web Themenseite http://www.scoutnet.de/technik/knoten/ (2011)
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Im April 2005 (Mai 2011) | |
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Gefahrenzeichen und ihre Bedeutung
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Im April 2005 |
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Zum Nachdenken
Wir wünschten, Sie könnten...
Wir wünschten, Sie könnten den Kummer eines
Geschäftsmannes sehen, als sein Lebenswerk in Flammen aufging, oder die
Familie, die aus dem Urlaub nach Hause kommt, um ihr Haus und ihre
Habseligkeiten beschädigt, oder gar zerstört vorzufinden.
Wir wünschten, Sie könnten fühlen, wie es ist, ein
brennendes Schlafzimmer nach Menschen abzusuchen, die Flammen schlagen
über unsere Köpfe hinweg, während des Kriechens schmerzen die Handflächen
und Knie, der Fußboden gibt unter dem Gewicht nach, wenn unter uns die
Küche anfängt zu brennen.
Wir wünschten, Sie könnten die Furcht in den Augen
einer Ehefrau um 3 Uhr nachts sehen, wenn man ihrem Ehemann den Puls fühlt
und keinen findet, mit der Wiederbelebung begonnen wird, in der Hoffnung
ihn wieder zurückzuholen, obwohl man weiß, dass es zu spät ist. Aber man
will seiner Frau und seiner Familie das Gefühl geben, dass alles mögliche
getan wurde.
Wir wünschten, Sie könnten den unvergleichbaren Geruch
brennender Isolierungen, den Geschmack von Ruß im Mund, das Gefühl
intensiver Hitze, die durch die Ausrüstung dringt, das Geräusch der
lodernden Flammen, oder die Beklemmung durch den dichten Rauch absolut
nicht zu sehen nachempfinden.
Wir wünschten, Sie könnten verstehen, wie es ist, am
Morgen zur Schule, oder zur Arbeit zu gehen, nachdem wir den Großteil der
Nacht nass durchgeschwitzt bei einem Brand verbracht haben.
Wir wünschten, Sie könnten unsere Gedanken lesen, wenn
wir zu einem Feuer gerufen werden. Ist es ein Entstehungsbrand, oder ein
fortgeschrittenes, atmendes Feuer, oder gar ein Fehlalarm? Wie ist das
Gebäude konstruiert? Welche Gefahren erwarten uns? Sind Menschenleben in
Gefahr?
Wir wünschten, Sie könnten dabei sein, wenn der Notarzt
das hübsche 5 Jahre alte Mädchen für tot erklärt, nachdem wir vorher 25
Minuten mit allen Mitteln versucht haben es aus einem Autowrack zu
befreien. Sie wird nie zu ihrem ersten Date gehen können, oder jemals
wieder die Worte "Ich liebe dich, Mama" sagen können.
Wir wünschten, Sie könnten die Frustration im
Führerhaus unseres Löschfahrzeuges fühlen, der Maschinist drückt seinen
Fuß fest auf das Gaspedal, wieder und wieder heult das Martinshorn, aber
es geht eben nicht schneller. Wenn Sie uns brauchen, wann auch immer es
ist, sind Ihre ersten Worte nach unsrem Eintreffen: "Das hat ja eine
Ewigkeit gedauert bis ihr hier wart!"
Wir wünschten, Sie könnten unsere Gedanken lesen, wenn
wir helfen, eine junge Frau aus den zertrümmerten Resten ihres Wagens zu
retten. Was wäre, wenn es meine Schwester, meine Freundin, Mutter, oder
eine Bekannte ist? Wie werden ihre Eltern reagieren, wenn ein Polizist vor
der Haustür steht, der seine Mütze in den Händen hält?
Wir wünschten, Sie könnten wissen, wie es sich anfühlt
nach Hause zu kommen, Eltern und Familie zu begrüßen, aber nicht den Mut
zu haben ihnen zu erzählen, dass man beinahe vom letzten Einsatz nicht
zurück gekommen wäre.
Wir wünschten, Sie könnten die physische, emotionale
und mentale Belastung von stehen gelassenem Essen, fehlendem Schlaf und
verpasster Freizeit vorstellen, zusammen mit all der Tragödien, die unsere
Augen gesehen haben.
Wir wünschten, Sie könnten die Ängste und das Bangen
unserer Freundinnen, Frauen und Lebensgefährten verstehen, wenn wir zu
einem Einsatz gerufen werden und sie auf uns warten, egal zu welcher
Tageszeit.
Wir wünschten, Sie könnten verstehen, wie es ist, einen
kleinen Jungen in den Armen zu tragen, der fragt, "Ist meine Mama OK?",
und es dir unmöglich ist, ihm in die Augen zu schauen, ohne das die Tränen
in die Augen steigen und Du nicht weißt, was du sagen sollst. Oder wie es
ist, einen alten Freund zurückzuhalten, der mit ansehen muss, wie sein
bester Kumpel in den Rettungswagen getragen wird, und du genau weißt, dass
er nicht angeschnallt war.
Und solange Sie das nicht durchgemacht haben, werden Sie nie
wirklich verstehen, oder einschätzen können, wer wir sind, was wir sind
und was unsere freiwillige Arbeit wirklich bedeutet!
Verfasser unbekannt! |
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Im April 2005 | ||||
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Im Juni 2005 | ||||
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Atemgifte Einsatzgrundsätze Belastbarkeit Platzangst
Atemgifte Atemgifte sind Stoffe, die über die Atemwege in den Körper gelangen können und dort schädigende Wirkungen hervorrufen. Sie können als Verbrennungsprodukte im Brandrauch bzw. Brandqualm, durch auslaufende Flüssigkeiten (Dämpfe) oder ausströmende Gase, durch auftretenden Nebel oder aufgewirbelte Stäube sowie durch Zersetzungsprodukte bestimmter Löschmittel auftreten. Allgemeines Im Qualm sind bei Bränden z. B. gasförmige, flüssige und feste Verbrennungsprodukte, die sich aus bis zu fünfzig verschiedenen Schadstoffkomponenten zusammensetzen können, enthalten. Grundsätzlich ist immer mit Kohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (C02), Ruß = Kohlenstoff (C) und Wasserdampf zu rechnen. Je nach Zusammensetzung der brennbaren Stoffe können Blausäure (HCN), Stickoxide = Nitrose Gase (N02), Schwefeldioxid (S02), Halogenwasserstoffe und andere chemische Verbindungen vorkommen. Das gleichzeitige Zusammenwirken mehrerer Atemgifte macht Brandgase, Rauch oder Qualm so gefährlich für Menschen und Tiere. Physikalische Eigenschaften der Atemgifte Nach ihrem Aggregatzustand können Atemgifte als Partikel (Fest und/oder flüssig = Stäube oder Nebel oder gasförmig als Gase und/oder Dämpfe vorkommen. Partikel Partikel sind in der Luft schwebende, sehr kleine, feste oder flüssige Teilchen (Staub, Ruß, Flugasche und Nebel), die auch im Brandrauch bzw. im Qualm enthalten sind. Gasförmige Atemgifte Gasförmige Atemgifte sind Gase und Dämpfe. Gase sind Stoffe, die bei normaler Temperatur (20 °C) und bei normalem Luftdruck in gasförmigem Zustand vorkommen. Ihr Siedepunkt liegt dabei unter der Zimmertemperatur. Dampf ist der gasförmige Zustand einer Flüssigkeit, deren Siedepunkt bei normalem Druck und normaler Temperatur über der Zimmertemperatur liegt. Die Dämpfe brennbarer Flüssigkeiten sind schwerer als Luft. Gasförmige Atemgifte können schwerer oder auch leichter als die Luft sein. Das Gewicht der Atemgifte im Verhältnis zur Luft ist insofern wichtig, als daraus erkannt werden kann, wo sich der Schadstoff aufhält. Physiologische Eigenschaften der Atemgifte Atemgifte üben auf den menschlichen Organismus unterschiedliche Wirkungen aus: Sie können der Umluft den Sauerstoff verdrängen und dadurch erstickend wirken. Sie können die Atemwege reizen oder verätzen und das Lungengewebe zerstören. Sie können schädigend auf das Blut, die Nerven und die Zellen des menschlichen Körpers einwirken. Bei vielen Atemgiften können zwei oder auch alle genannten Wirkungen gleichzeitig vorkommen. Vergiftungserscheinungen haben als Auswirkung: Die Schwere der schädigenden Wirkung der Atemgifte ist
abhängig von: Nach ihren physiologischen Hauptwirkungen, d. h., nach ihrem schädigenden Einfluss auf die Lebensvorgänge des menschlichen Körpers, werden die Atemgifte in drei Gruppen eingeteilt: Gruppe1: Atemgifte mit erstickender Wirkung Gruppe2: Atemgifte mit Reiz- und Ätzwirkung Gruppe3: Atemgifte mit schädigender Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen
Gruppe 1: Atemgifte mit erstickender Wirkung In diese Gruppe gehören die Gase oder Dämpfe, die durch ihre Anwesenheit den zur Atmung notwendigen Sauerstoff verdrängen, aber selbst keine direkte Schädigung hervorrufen. Um den Anforderungen im Einsatz gerecht zu werden, sind mindestens 17 Vol. % Sauerstoff in der Umluft erforderlich. Sauerstoffkonzentrationen unter 15 Vol. % können zu Konzentrationsschwächen und Bewusstlosigkeit führen. Faustregel: Wasserstoff (H2) Methan (CH4) Stickstoff (N2) Gruppe 2: Atemgifte mit Reiz- und Ätzwirkung Die Lungenschädigenden, wasserlöslichen Atemgifte führen schon bei geringer Konzentration zu einer Reizung der Augen, Schleimhäute, Atemwege und Haut. Durch diese Reizung tritt in den meisten Fällen das Warnsystem - Husten, Augentränen u. ä. - unseres Körpers in Aktion, das uns zwingt, den Gefahrenbereich zu verlassen. Gelangen allerdings solche Stoffe beim Einatmen in die Lunge, so werden sie dort gelöst und führen zur Zerstörung der Lungenbläschen. Es kommt zur Flüssigkeitsansammlung, dem Lungenödem. Dieses macht sich durch Atemnot und blutigen Auswurf beim Husten bemerkbar. Eine momentan kleine Reizwirkung kann nach Stunden zur schwerwiegenden Schädigung, ja, sogar zum Tode, führen. Diese Gefahr besteht besonders bei stärkeren Konzentrationen der Gruppe 2 - Atemgifte wie z. B. Nitrose Gase, Stäube von Ätzkalk, Ätzkali und Ätznatron -, da diese Stoffe aufgrund ihrer geringen Wasserlöslichkeit zum Teil bis in die Lungenbläschen gelangen und sich erst dort im feuchten Milieu lösen. Atemgifte mit Reiz- und Ätzwirkung sind: Ammoniak (NH3) Gruppe 3: Atemgifte mit schädigender Wirkung auf Blut (a), Nerven (b) und Zellen Hierbei handelt es sich um die Atemgifte,
die auf dem Weg über die Lunge und das Blut auf den menschlichen Organismus
schädigend einwirken und vorwiegend Funktionsstörungen hervorrufen.
Blutgifte bewirken hauptsächlich eine Störung der Sauerstoffaufnahme durch
das Blut, indem sie den Sauerstofftransport durch das Blut beeinträchtigen.
Nervengifte lähmen oder beeinflussen das Nervensystem negativ, indem sie die
Steuer- und Regelfunktionen aus dem Gleichgewicht bringen. Zellgifte
schädigen die Zellen dadurch, dass sie die Sauerstoffabgabe durch das Blut
verhindern oder die Zellen auf andere Weise zerstören. Die Atemgifte der
Gruppe 3 wirken bereits in wesentlich geringeren Konzentrationen als
Atemgifte der Gruppe 1 stark schädigend auf den Organismus des Menschen. Kohlenmonoxid (CO) Kohlendioxid (Co2) Blausäure Atemschutz Einsatzgrundsätze
Atemschutzgeräte sind grundsätzlich außerhalb des Gefahrenbereiches anzulegen. Personelle Reserven sind bereitzustellen. Je nach Einsatzsituation sind Personen mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten als Rettungstrupp auszurüsten und bereitzustellen. Unter Atemschutzgeräten ist immer Truppweise vorzugehen (mindestens zwei Geräteträger). Vor und während des Einsatzes ist die Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräteträger durch den Truppführer zu überwachen. Der Trupp bleibt im Einsatz eine Einheit und tritt auch gemeinsam den Rückweg an. Der Rückzug ist bei der Vornahme einer Schlauchleitung durch diese gesichert. Wenn der Trupp ohne Schlauchleitung vorgeht, muss er auf eine andere Weise gesichert werden (z. B. Feuerwehrleine). Sind genügend Atemschutzgeräte vorhanden, so kann die Sicherung durch Verbindungskräfte gewährleistet werden. Funkgeräte können eine wirkungsvolle Hilfe bei der Nachrichtenübermittlung an der Einsatzstelle sein, sie dienen aber nicht zur Sicherung des Rückzugsweges. In enge Behälter, Kanäle, Silos und Schächte kann ein einzelner Atemschutzgeräteträger einsteigen. Dieser muss mit einer Fangleine zusätzlich durch Brustbund gesichert sein. Ein weiterer Geräteträger muss, ebenso gesichert, einsatzbereit zur Verfügung stehen. Beim Vorhandensein von Schadstoffen, die über die Haut aufgenommen werden, sind zusätzlich Chemikalienschutzanzüge zu tragen. (Im Falle der Feuerwehr Turtmann verweisen wir auf den Stützpunkt C LONZA Visp). Voraussetzung für einen unfallsicheren Einsatz ist:
Einsatzmöglichkeiten und -grenzen der Atemschutzgeräte Bei der Wahl der Atemschutzgeräte zum Einsatz sind die Leistungsfälligkeit und die Grenzen ihrer Schutzwirkung zu beachten. Behälter- und Regenerationsgeräte= freitragende Isoliergeräte Die Einsatzdauer eines Atemschutztrupps richtet sich nach dem Geräteträger, dessen Atemgas (Pressluft bzw. Sauerstoff) am ehesten verbraucht wird. Der Rückzug ist rechtzeitig anzutreten (Rückwegluft = doppelte Hinwegluft). Von Zeit zu Zeit muss der Atemluft- bzw. Sauerstoffvorrat am Manometer auch durch den Truppführer kontrolliert werden. Ausrüstung Es dürfen nur Atemschutzgeräte eingesetzt werden, die den einschlägigen Normen und Baurichtlinien entsprechen und für den Einsatz bei den Feuerwehren geprüft und zugelassen sind. In einer Einheit (Staffel, Gruppe oder Zug) sollen nach Möglichkeit nur Geräte gleichen Typs mitgeführt und eingesetzt werden. Beim Einsatz von Atemschutzgeräten ist zu beachten:
Unfallgefahren beim Einsatz unter Atemschutzgeräten Durch Einhaltung der aufgeführten Einsatzgrundsätze lassen sich Unfälle weitgehend vermeiden:
Einsatz mit Atemschutzgeräten Können Feuerwehrangehörige durch Sauerstoffmangel oder durch Einatmen gesundheitsschädigender Stoffe gefährdet werden, müssen je nach der möglichen Gefährdung geeignete Atemschutzgeräte getragen werden. Beim Einsatz mit von der Umgebungsatmosphäre unabhängigen Atemschutzgeräten ist dafür zu sorgen, dass eine Verbindung zwischen Atemschutzgeräteträger und Feuerwehrangehörigen, die sich in nicht gefährdeten Bereichen aufhalten, sichergestellt ist. Je nach der Situation am Einsatzort muss ein Rettungstrupp mit von der Umgebungsatmosphäre unabhängigen Atemschutzgeräten zum sofortigen Einsatz bereitstehen.
Grenzen der
Belastbarkeit von Atemschutzgeräteträgern aus
medizinischer Sicht
Physiologie der Temperaturregulation
Der Mensch benötigt zur Aufrechterhaltung aller Lebensvorgänge eine relativ konstante Körpertemperatur von 36,5° - 37° Celsius. Sie wird unterschieden in Körperkern- und Oberflächentemperatur. Durch die Lebensvorgänge im menschlichen Körper wird Wärme erzeugt. Schwankungen der Körperkerntemperatur werden durch zentrale Wärmezentren im Zwischenhirn überwacht. Diese Wärmezentren beeinflussen nicht nur die Wärmebildung und –abgabe, sondern auch alle Verhaltensweisen, die für den Energiehaushalt relevant sein können (z.B. Nahrungsaufnahme, Körperhaltung). Wärmebildung z.B. durch biochemische Reaktionen, mechanische Muskelaktivität Die Abgabe überschüssiger Wärme erfolgt hauptsächlich durch:
Wasserhaushalt im gesunden Körper Der Hauptbestandteil des menschlichen Körpers ist Wasser. Beim Erwachsenen ca. 55-60% des Körpergewichts. Überhitzungsschäden bei hohen Umgebungstemperaturen haben häufig ihre Auslöser in Form von starker körperlicher Aktivität, mangelnder Umgebungsventilation, Versagen der Schweißproduktion aufgrund mangelnden Flüssigkeits- und Elektrolytersatz oder auch medikamentöser Blockade. Weitere Überhitzungsschäden sind unzureichende Akklimatisation, Vorerkrankungen des Herz- Kreislaufsystems, Alkoholabhängigkeit, Fettleibigkeit und Infektionen. Formen der Überhitzungssyndrome Klinisch unterscheidet man im allgemeinen vier Formen: Hitzesynkope, Hitzekrämpfe, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag. Der Hitzschlag wird unterteilt in den klassischen und den Anstrengungshitzschlag. Die Hitzesynkope Nach körperlicher Anstrengung in heißer Umgebung kann es bei unzureichender Anpassung an veränderte Bedingungen zu Ohnmachtszuständen kommen. Ursachen sind:
Therapie und Differentialdiagnostik sollen hier grundsätzlich nicht behandelt werden, da diese Aufgabe des öffentlichen Rettungsdienstes ist. Hitzekrämpfe Diese Form betrifft meist Personen in guter körperlicher Verfassung. Sie beruht auf einem Flüssigkeitsmangel. Bei maximaler Schweißproduktion können bis zu 4 Liter Flüssigkeit pro Stunde verloren gehen. Bei derart großen Mengen kann der Elektrolytverlust durch den Körper nicht ausreichend ersetzt werden. Eine typische Symptomkonstellation ist längeres starkes Schwitzen bei schwerer körperlicher Arbeit in heißer Umgebung. Während, meist aber erst nach der Arbeit, kommt es zu schmerzhaften ungewollten Muskelbewegungen oder Verkrampfungen der Arme, Beine und evtl. der Brust-, manchmal auch der Bauchmuskulatur. Die Körperkerntemperatur ist bei Hitzekrämpfen nicht erhöht.
Die Hitzeerschöpfung
Diese Variante des Überhitzungssyndrom ist ein Vorläufer des Hitzschlags. Sie beruht auf einem Flüssigkeitsmangel durch maximale Schweißabsonderung und dem daraus entstehenden Mangel an Elektrolyten. Auch hier spielt die Umgebungstemperatur eine große Rolle. Betroffen sind häufig ältere, unter Flüssigkeitsausscheidungssteigernden Medikamenten stehende Menschen. Zudem treten bei Betroffenen nicht selten auch Erbrechen hinzu. Symptome des Flüssigkeitsmangels sind neben starkem Durstgefühl vor allem zentralnervöse Störungen wie Unruhe, Verwirrungszustände, usw. Es kann zu plötzlichem Blutdruckabfall, zur verminderten Harnausscheidung bis hin zur Schocksymptomatik kommen. Als Folgen des Elektrolytmangels manifestieren sich Hitzekrämpfe, Muskelschwäche, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Die Schweißabsonderung bleibt zunächst noch erhalten; oft sind die Patienten daher „kaltschweißig“. Sowohl normale als auch erhöhte Körperkerntemperaturen bis 39° Celsius werden in der Literatur beschrieben. Der Hitzschlag Hierbei handelt es sich um eine akut lebensbedrohliche Situation, die notfallmedizinisches Handel dringend erfordert. Die tatsächlichen Mechanismen sind im einzelnen noch unvollständig geklärt. Charakteristisch sind die Störungen der zentralen Wärmezentren, die extrem hohe Körperkerntemperaturen sowie die frühe Beteiligung des Zentralen Nervensystems. Unbehandelt führt ein Hitzschlag zum Tod. Die Auslöser sind im Allgemeinen:
Zum so genannten „klassischen Hitzschlag“ prädisponieren höheres Alter und chronische Herz- Kreislauferkrankungen. Die Ausbildung des Hitzeschlag erfolgt meist im Zeitraum von 1 bis 2 Tagen, der Flüssigkeitsmangel ist stark ausgeprägt. Häufig treten die Fälle in Form von Epidemien auf (Beispielhaft seien hier die Pilgermassen in Mekka; Hitzewellen in städtischen Ballungsgebieten) Vom Anstrengungshitzschlag sind dagegen gesunde, aber nicht hitzeakklimatisierte Personen unter schwerer körperlicher Belastung (Sportler, Bergleute, Soldaten, Hüttenarbeiter und Feuerwehrleute unter Atemschutz) betroffen. Diese Form tritt eher in Einzelfällen auf und entwickelt sich rasch, im Zeitraum von einer bis mehrerer Stunden. Der gesundheitliche Zustand des Atemschutzgeräteträgers spielt bei der Vermeidung von Zwischenfällen im Einsatzgeschehen eine besondere Rolle. Die gesundheitliche Eignung wird zwar in regelmäßigen Abständen überprüft, kann aber im Einsatzfall nicht direkt vor Ort bestätigt werden. Zu Beachten sind:
Agoraophobie (Patzangst) im Atemschutz Aus der Platzangst ergibt sich eine besondere Problematik für die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger. Es kommt immer wieder vor, dass ein Lehrgangsteilnehmer an Platzangst leidet. Im Extremfall löst schon das Aufsetzen der Atemschutzmaske Angstgefühle aus, die dazu führen, dass der Betroffene sich die Maske schnell wieder vom Gesicht reißt. Häufig wird die Angst dann nicht eingestanden, sondern durch Rechtfertigungen überspielt. Begründungen für das Herunterreißen der Atemschutzmaske lauten etwa: „Ich muss mir mal die Nase putzen“, oder „Die Maske ist nicht in Ordnung, da kommt keine Luft durch.“ Dem Ausbilder fällt also die Aufgabe zu, Personen, die derartige Reaktionen zeigen, besonders im Auge zu behalten, da durch das Angstgefühl bereits in der verdunkelten Übungsanlage eine völlige Handlungsunfähigkeit eintreten kann. Dies führt dazu, dass andere Lehrgangsteilnehmer die betroffene Person notgedrungen durch die Anlage schleppen müssen, wenn der Ausbilder sie nicht vorzeitig herausholt. In leichteren Fällen tritt die Angst erst in der vernebelten Übungsstrecke oder beim Durchkriechen von engen Röhren bzw. beim Auftreten von Hindernissen ein. Anhaltspunkte für den Ausbilder ergeben sich in diesen Fällen aus einer erhöhten Atemfrequenz und damit einhergehendem großen Luftverbrauch bei relativ geringer Belastung. Güte Vergleichsmöglichkeiten bietet der Luftverbrauch bei den Belastungsübungen an den Geräten außerhalb der Übungsanlage. Die folgenden Verhaltensweisen sollten als Warnsignale für den Ausbilder gelten:
Trotz größter Aufmerksamkeit des Ausbilders ist es denkbar, dass ein Atemschutzträger mit Platzangst den Atemschutzgeräteträgerlehrgang abschließt, ohne dass sein Leiden auffällt. Unter den Bedingungen der realen Einsatzsituation kann aber auch eine leichtere Platzangst zum totalen Ausfall führen. Aus diesem Grunde sind Personen mit Platzangst keinesfalls als Atemschutzgeräteträger geeignet.
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Im Oktober 2005 | ||||
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Grundschule im Feuerwehrdienst (Zusammenfassung) TEIL A: Allgemeines 1. Einleitung Der ständige Auftrag der Feuerwehr Turtmann lautet:
Dabei befolgen wir folgende Reihenfolge
2. Organisation Jede Feuerwehr ist den örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen entsprechend mit den erforderlichen Lösch- und Rettungsgeräten auszurüsten. Die Kantone erlassen entsprechende Weisungen und verpflichten die Gemeinden zweckmässige Mittel bereitzustellen, die Organisation zu treffen, die Ausbildung durchzuführen und die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Die Organisation unserer Feuerwehr: Mannschaftsorganisation
3. Alarmierung Ein rasches und gut funktionierendes Alarmsystem kann den ersten und wesentlichen Beitrag zur Schadenminderung leisten. Die Alarmorganisation unserer Feuerwehr: Alarmorganisation
4. Persönliche Ausrüstung Jeder Feuerwehreingeteilte, soll ernstfalltauglich ausgerüstet sein, damit er vor Verletzungen, Hitze, Kälte und Nässe genügend geschützt ist.
5. Schadenplatzorganisation Grundstruktur
Der Einsatzleiter ist die Kontaktstelle für alle beteiligten Einsatzkräfte (KP-Front). Die Einsatzkräfte ohne vorsorglichen Auftrag finden sich im Sammelplatz ein. Ihre Chefs melden sich beim Einsatzleiter. Sie führen dann den erhaltenen Auftrag mit Leuten aus dem Sammelplatz aus. Führungsrhythmus / Befehlsgebung
5. Sicherheit / Versicherung
7. Ausbildungsmethodik Wodurch lernt der Mensch:
Ausbildungsstufen
TEIL B: Rettungsdienst B1. Grundsätzliches
Alarmierung von Fachhilfe
B2. Anwendung Sicherheitsbestimmungen
Prüfung von Gurt, Seil und Hilfsstrick (Persönliches Material) Die Zugfestigkeit und die äussere Beschädigung ist jährlich zu prüfen. Diese Prüfung wird durch den Adf Visiert und ein Journal geführt. Rettungsausführung Steigunsichere Person Die Person ist per Seil gesichert (Brustbindung). Sofern nötig, ist eine Feuerwehrperson beim Abstieg behilflich. Steigunfähige Person Die Person kann selber nicht mehr die Leiter absteigen. Sie kann mit oder ohne (Rückenbindung) Rettungsschlitten / Rettungsbrett abgeseilt werden. Selbstrettung Wird in Notlagen zur eigenen Rettung angewandt. Daher ist der VP (Knoten) von jedem angehörigen der Feuerwehr zu beherrschen (Festigungsstufe).
TEIL C: Brandbekämpfung C1. Grundsätzliches
Wasser bleibt auch in Zukunft unser hauptsächliche Löschmittel. (Sprühstrahl, Wassernebel, Vollstrahl oder Wasserschaumgemisch)
2. Wasserbezugsorte sind:
3. Löscheinrichtungen sind:
4. Löschdienst: Siehe: Feuerlöscher und 3- facher Brandschutz.
C2. Anwendung Rohrführergrundsätze
Wassertransport Leitungsbezeichnungen der Feuerwehr Turtmann (gültig bis Ende 2006)
Wassertransport Leitungsbezeichnungen der Feuerwehr Turtmanntal (gültig ab 2007)
Dreifacher Brandschutz, dreifacher Löschangriff Siehe: 3- facher Brandschutz.
TEIL D: Technische Hilfeleistung D1. Grundsätzliches Nach den geltenden Gesetzten hat die Feuerwehr als allgemeine Schadenwehr nicht nur bei Schadenfeuer, sondern auch bei allen Notständen und Notlagen die nicht durch Selbsthilfe beseitigt werden können, Hilfe zu leisten. Durch schnelles Eingreifen, entsprechende Kenntnisse und technische Einrichtungen sind somit Gefahren zu beseitigen die Menschen, Tiere, Umwelt und sachwerte schädigen können. 1. Elementarereignisse Gefahren bei Überschwemmungen:
Gefahren bei Sturm:
Gefahren bei Chemieereignissen:
Gefahren bei Verkehrsunfällen:
Gefahren bei Tierrettungen:
Gefahren bei Liftrettungen:
D2. Anwendung Folgende technische Hilfeleistungen bei Ereignissen sind zu erwarten
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Im Mai 2006 (Mai 2011) |
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Kaminbrand
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Im August 2006 |